Yes! Wir können es noch. Mit einer fulminanten O-SEE Challenge 2021 hat sich DAS Event der Region zurück auf die große Bühne der hochkarätigen XTERRA Wettkämpfe Europas gemeldet. Nein, das ist nicht zu dick aufgetragen. Es entspricht dem, was alle gesehen und erlebt haben: Eine perfekte Show - von Freitag bis Sonntag. Der O-SEE und der Naturpark Zittauer Gebirge spielten ihre landschaftlichen Trümpfe aus, selbst das Wetter, welches den Sommer in diesem Jahr ziemlich aus dem Programm gestrichen hat, war nahezu ideal. Dabei stand es lange auf der Kippe, ob die Pandemieentwicklung eine Veranstaltungsdurchführung überhaupt zulässt - und wenn ja unter welchen Auflagen? Diese Unsicherheit ließ das Organisatorenteam lange zaudern. Vergleichbare Events in Europa wurden reihenweise abgesagt, auch regionale Traditionsveranstaltungen wie das Lückendorfer Bergrennen oder das Dreiecksrennen kapitulierten. Im Juni dann die einmütige Entscheidung des Teams – „Yes, we make it!“. Danach starteten fieberhaft die Vorbereitungen unter enormen Zeitdruck, immerhin galt es 3 Monate Vorbereitungsrückstand aufzuholen. Aber dank einer, in der Region einmalige Dimension der Zusammenarbeit von Organisatoren, Sponsoren, Institutionen, Förderern, Helfern und Athleten gelang es, die O-SEE Challenge wieder in der erwarteten Qualität zu präsentieren.
Und dann wagte man es auch noch, trotz dieser wirklich nicht einfachen Situation, ein neues Wettkampfformat in den ohnehin prallgefüllten Eventablauf „einzubasteln“ – den XTERRA Short Track. Dieses Format des Sprintwettkampfes auf engstem Raum ist ganz klar auch als Show konzipiert, weil die Zuschauer den kompletten Wettkampfverlauf am Standort mitverfolgen können. Auch ist es mit vertretbaren technischem Aufwand möglich, das Renngeschehen mit mehreren Kameras aufzuzeichnen und das Signal ins WWW zu streamen oder Fernsehsendern zur Verfügung zu stellen. So hat zur Premiere am O-SEE der MDR das Rennen komplett übertragen. Das Konzept ist vergleichbar mit den Biathlonwettkämpfen in Stadien, Langlauf am Elbufer oder die Cyclocross-Serien. Nun also auch der O-SEE mit seinem Panorama als Podium für so eine spektakuläre Show.
Die Planung dazu gestaltete sich dann allerdings doch aufwändiger als anfangs gedacht. Aber hier wurde die einjährige Zwangspause geschickt genutzt, um die Strecken auszutüfteln und anzulegen, und um die hölzernen Schikanen zu planen und zu bauen, welche die Bikestrecke regelrecht zum Hindernisparcours werden ließen. Und als das dann alles aufgebaut war – Staunen allerorts. Wow – eine riesige 180° Kurve direkt am Wasser, gewaltige Rampen und Anlieger auf der großen Liegewiese, steile Brücken über die Wege, frisch angelegte natürliche Trails in den kleinen Wäldchen. Jede natürliche Gegebenheit wurde clever in den Kurs eingebaut. Das Ergebnis ließ den Elitestartern und den Offiziellen ein breites Grinsen ins Gesicht zaubern. Die jungen Wilden im Orgteam waren stolz wie Bolle, denn es war insbesondere ihr Baby. Da bringt sich gerade eine neue Generation von Orgteamern in Stellung. Die Premiere Freitag ab 15.30 war dann der Knaller schlechthin. 27 Elitemänner und 18 Elitefrauen aus ganz Europa zeigten eine beeindruckende Vorführung Ihres Könnens. Das war wieder eine neue Qualität in der Entwicklung der O-SEE Challenge.
Dass einige der Elemente dann auch am Samstag in den MTB-Kurs mit integriert wurden, ließ manchem volkssportlich orientierten Starter dann das Herz etwas in die Hosen rutschen, denn diese Rampen und Kurven wurden erst kurz vor der Zieldurchfahrt passiert, wenn man also schon einige Kilometer harte MTB-Tour in den Beinen hat. Aber es hat funktioniert, alle sind da gut durchgekommen und waren danach voll mit Adrenalin - so auch beispielsweise auch Zittaus OB, welcher im Team mit Mr. O-SEE und Jonsdorfs Bürgermeisterin startete.
Und die spektakuläre 180° Kurve direkt am O-SEE ist nun das neue Wahrzeichen des Events.
Auch Schirmherr Michael Kretschmer war sichtlich von dem was er sah angetan und kam nach der Teilnahme an der Eröffnung gleich nochmal am Samstag mit seinen Kids vorbei. Apropos Eröffnung: Auch die war wieder ein Highlight für sich. Zahlreiche Honoratioren, Sponsoren und Prominente sind der Einladung gefolgt, bei bester Stimmung wurden viele gute Gespräche geführt. Diese entspannte Stimmung nutzte Olbersdorfs Bürgermeister Andreas Förster auch gleich geschickt, um in aller Öffentlichkeit dem Landesvater seinen Unmut über die schleppende Bearbeitung des Förderantrages für die Sanierung des O-SEE Areals am Nordufer kund zu tun. Man versprach, der Sache nachzugehen… Wäre ja schön, wenn die Kraft der Bilder, welche die O-SEE Challenge erzeugt hat, beim MP so einen Eindruck hinterlassen haben, dass er in den Amtsstuben mal nachbohrt.
Schön auch, dass wieder fast 200 Kids zum O-SEE gefunden haben und am Sonntag ihre eigene Challenge absolvierten und schön war auch für die Organisatoren und Helfer, dass danach der Abbau regenfrei vonstattengehen konnte.
Apropos Abbau: 5 Tage dauert der Aufbau von O-SEE City. Dank schwerer Technik und vieler Helfer und einem ausgeklügeltem Konzept wird das alles innerhalb von nur 8 Stunden wieder rückgebaut und der Strand in den Urzustand zurückversetzt. Sonntag 21 Uhr ist das gesamte Equipment bereits wieder im Lager verstaut: Fahrradbrücke, Zieltor, Laufbrücke, die riesige neue Holzkurve, aufblasbare Bögen, zig Banner und Fahnen, Zelte, Fahrradständer für 800 Bikes, etliche Hänger mit diverser Ausrüstung, Computertechnik, zig Kilometer Kabel, Zäune und und und… Lediglich der Riesenschirm steht dann noch einsam und wird am Montag von der Spezialfirma abgebaut. Eine logistische Meisterleistung, vor der ich jedes Mal aufs Neue den Hut ziehe.
Und das alles haben wir so einer Wette von vor über 20 Jahren zu verdanken. Daran erinnert auch die aus Anlass des (leider ausgefallenen) 20-jährigen Jubiläums 2020 nun nachträglich aufgelegte Jubiläumsbroschüre. Besonders Highlight darin: Die 5 Helden von 2000 posierten 22 Jahre später nochmal und stellten das Urmotiv nach. Man muss schon genau hinschauen, um Unterschiede zu erkennen. ;-) Jedenfalls wird diese so liebevoll gestaltete und in Kleinauflage erschienene Broschüre in 20 Jahren sicherlich Gold wert sein.
Ich kann mich nur wiederholen: Es war ein tolles Wochenende. Ich denke auch, es war schlichtweg das Highlight des Jahres in der Region. Unser Mut und unsere Risikobereitschaft und der unbedingte Wille, nicht klein beizugeben, wurden belohnt. Wir haben vielen Menschen, denen der Sport etwas bedeutet, denen die O-SEE und die Heimat etwas bedeutet, ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Es war schlichtweg die Challenge des großen Lächelns.
Dank an alle Sponsoren, Helfer, Förderer, Dienstleister, es war eine grandiose Teamwork. Riesiges Dankeschön an die Ausrichtergemeinden und den Landkreis für die durchweg wohlwollende Sichtweise auf unser Veranstaltungskonzept, für die vielfältige Unterstützung und angenehme Zusammenarbeit. Es macht so einfach nur Spaß …
Neuerungen:
- Natürlich die Einführung des XTERRA Short Track
- Drei Änderungen auf der MTB-Strecke, welche den Trailanteil weiter erhöht haben. Für die Reduced-Starter anspruchsvoll, ich weiß. Aber nächstes Jahr soll der Reduced Trail wieder auf den Körtingweg zurückgeführt werden, wenn die Stadt Zittau diesen dann endgültig instandgesetzt hat. Das Versprechen hab ich…
- Eine neue (ziemlich hohe) Radbrücke in solidem Metallbau aber analog dem Zieltor in Holz- und Umgebindehausoptik gestaltet. Ein weiterer Hingucker. Das Projekt konnte dank einer Förderung durch den Freistaat realisiert werden.
Kritik- und Verbesserungswürdiges: -> es gibt immer was zu verbessern…
- Die WC-Situation … Unser neuer WC-Container mit untergebautem 10 m³ Tank war aufgrund der exzessiven Wassernutzung an den Waschbecken ruckzuck voll. Wir müssen wohl auf Selbstschlussarmaturen umrüsten und bräuchten eigentlich da unten eine Abwasserleitung …
- Die Ausschilderung auf der Laufstrecke muss nochmals nachgebessert werden. Eigentlich dachten wir, dass sie „idiotensicher ist“, aber es gab wieder welche, die den Rundenübergang zur zweiten Runde verpennt haben und im Ziel angekommen wieder zurück auf die Strecke geschickt werden mussten.
- Das Short Track-Konzept muss hier und da noch etwas optimiert werden (Zuschauerlenkung, Umfahrungen der Schikanen für Ängstliche verbessern etc.).
Stichwort Teilnehmerzahl: 810 Teilnehmer aus 19 Nationen (2019: 1314 Athleten, davon 51 Elite aus 23 Nationen), pandemiebedingt ein enormer Rückgang, insbesondere bei den Teams. Trotzdem gut.
Stichwort Rahmenprogramm: Pandemiebedingt auf ein Minimum reduziert, keine Bands, keine Trial-Vorführungen, kein Kinderzirkus. Es gab viele fragende und traurige Blicke deswegen. Wenigstens hat Zittaus Tanzcompany 1stRevoluZion eine Kurzvorstellung gegeben. Und die DJs Robin & Nico haben das O-SEE OpenAir wieder zelebriert und jeder hat's genossen.
Was es sonst noch so zu berichten gab:
- Jiz50 Moderator Michal Mazac als deutsch-tschechischer Moderator und Steffen „Blümchen“ Blümke als Idealbesetzung für die X´Kids Moderation.
- Ein vom Event total begeisterter XTERRA-Moderator Chun de Stockel, er will 2022 mit seiner Band wiederkommen.
- Ein richtig gut sortierter O-SEE Merchandising Stand und Online-Shop, insbesondere dank Franzi von FM-Style wurde das Sortiment enorm verbreitert, O-SEE wird Lifestyle-Marke
- Ein super geschnittenes Eventvideo – Danke insbesondere an Carel du Plessis und Philipp Herfort
- Bennos "Beißer-Wade" ging an Marcel Dextor, einem stets hilfsbereiten Machertypen, der sich auch beim Short Track Konzept und dessen Umsetzung extrem engagiert hat. Begnadeter Snowboarder, Downhiller, MTBler – cooler Typ.
Wir sehen uns wieder am 19.-21. August 2022
Herzlichst Euer
Dr. Klaus „Benno“ Schwager alias Mr. O-SEE & DANKE an alle für alles!!!