2008
Die O-SEE Challenge 2008 wird als „Regen-Challenge“ in unsere Geschichtsschreibung eingehen. Aber das war auch das einzig wirklich Negative, was es zu sagen gab. Für viele Athleten war es dabei sooo negativ nicht, sondern XTERRA pur. Wer gut durchgekommen ist, war im Ziel vollgepumpt mit Adrenalin, man muß nur die Bilder ansehen – spektakulär. Die heimlichen Helden waren aber für mich dieses Jahr die vielen Helfer, welche Samstag in Dauerregen und Kälte stundenlang an einer Stelle ausharrten und trotzdem immer freundlich und gut drauf waren oder die vielen Freunde, die am Donnerstag und Freitag O-SEE City für rund 48 Stunden erstehen ließen, dabei am Freitag Sturm und Regen trotzend.
Trotz der widrigen Wetterbedingungen am XTERRA-Tag – es war wieder ein wunderbares Event. Wir können stolz darauf sein. 8 Jahre stetige Entwicklung, fokussiert auf ein Wochenende haben ein komplexes Outdoor-Sportevent von einmaligem Flair geschaffen. Ich denke, wir sind bzgl. der Organisation in der 1. Liga der europäischen Cross-Triathlonveranstaltungen angekommen. Und dies spricht sich herum, die Herkunft der Teilnehmer wird immer internationaler. Es spricht sich herum, dass sich der Weg in die südöstlichste Ecke Deutschlands in jeder Hinsicht lohnt: landschaftlich spektakulär, sportlich anspruchsvoll, organisatorisch top, super Atmosphäre, gutes Preisgeld für die Elite, Gastfreundschaft – alles nachzulesen im Gästebuch unserer Internetseite. Dieses Image haben wir Stück für Stück aufgebaut und es ist immens wichtig für die weitere Zukunft der O-SEE Challenge. Es spricht für uns, dass wir unbeirrt unsere Linie fahren während gleichzeitig vergleichbare hochkarätige Veranstaltungen in Europa reihenweise abgesagt werden müssen. Bei den großen XTERRA-Veranstaltungen ist viel Geld im Spiel (z.B. Lizenzgebühren, Preisgelder, Kosten für Offizielle usw.). Geld, was nur durch Sponsoren erbracht werden kann. Hat man die, ist alles bestens, hat man sie nicht, droht der Absturz. Ich bin froh und dankbar, so eine vielfältige Unterstützung bei Kommunen und hiesigen Unternehmen zu erfahren, es ist die Basis für stabile finanzielle Verhältnisse, ausreichend um die O-SEE Challenge auf ansprechendem Niveau sicherstellen zu können. Aber wir sind hier am Limit angekommen. Nun gilt es klug zu handeln, auch überregionales Sponsoreninteresse zu wecken, die Medienpräsenz zu erhöhen, um dauerhaft als namhaftes Event in Europa wahrgenommen zu werden, das hat die O-SEE Challenge verdient, das hat unsere schöne Oberlausitz verdient. Ob uns das gelingt, ich weiß es noch nicht. Was ich weiß, ist, dass man auf uns zugeht und uns einen Platz in der 1. Liga anbietet. Die DTU hat bereits angekündigt, uns die Ausrichtung der Deutschen Meisterschaft für weitere 3 Jahre zu übertragen und der Chef der XTERRA Global Tour Dave Nicholas (USA) hat sich für diese Woche in Zittau angekündigt. Wir sind gespannt, was er uns zu sagen hat.
Nun zu den Facts 2008
Grundtenor
Es wurde auf Bewährtes gesetzt: Moderation, Rituale, Rahmenprogramm. Wir haben unseren eigenen, unverwechselbaren Stil gefunden, unsere Markenzeichen – das ist gut. Und zur Marke O-SEE Challenge gehört zweifelsohne die Kids-Challenge, mit 50 Teilnehmern top besetzt, zunehmend auch hier Teilnehmer jenseits der „ 0“-Postleitzahlenbereiche.
Neuigkeiten?
Auf den Strecken nur wenige:
Die XTERRA-MTB-Passage im Bereich Ameisenberg wurde neu gestaltet und hat bisher nur lobende Worte gefunden.
Der Schwimmstart wurde in den Bereich des Festplatzes umverlegt, damit sind die Wege kürzer, der logistische Aufwand hat sich so verringert.
Die Schwimmstrecke des ORIGINAL TRAILs wurde nun auch mit einem Zwischenlandgang veredelt.
In der jetzigen Konstellation haben wir nun drei Streckenkombinationen, die so in den nächsten Jahren weitestgehend unverändert belassen werden können. Dies findet bereits seinen Ausdruck darin, dass wir begonnen haben, die Strecken ganzjährig mit dem leuchtenden roten Punkt zu markieren. Die drei Trails sind also auf dem besten Wege, MTB-Klassiker im Zittauer Gebirge zu werden.
Kritikwürdiges/Verbesserungen
Vorab, es gibt immer weniger zu bemängeln, aber es gibt sie, die Schwachpunkte:
keine Duschen, keine Bikeduschen, Diese Tatsache ist bei solchem Sauwetter, wie wir es hatten, ein unhaltbarer Zustand. Aber die Errichtung von Duschen ist nicht ohne, da am Strand keine Möglichkeiten zu Abwassereinleitung bestehen, hier ist Innovation und Improvisation gefragt.
mal wieder die Zeitnahme, insbesondere die Auswertung; zu viele kleine Unzulänglichkeiten und Schusseleien bei der Auswertung, zu viel Stress – hier ist die Zeitnahmefirma gefordert.
als gutgemeinte Absteigeaufforderung vom MTB wurde der „Sandkasten“ einigen zum Verhängnis, wir werden nächstes Jahr darauf verzichten,
warme Getränke fehlten,
die Koordination der vielen Helfer und deren Betreuung war teilweise „etwas unkontrolliert“
die mediale Präsentation muß verbessert werden (was aber für uns „nobodies“ sehr sehr schwer ist)
Was es sonst noch so zu berichten gab:
512 Aktive, also Teilnehmerrekord und magische Marke überschritten (trotz der Wetterkapriolen)
das erste Tandem war am Start – Hut ab !!!
eine geklaute Webcam vom Hochwaldturm
ein Landrat, der sich Stroh vor die Füße streuen musste, damit er trockenen Fußes ins Festzelt kommt
eine improvisierte „intime“Siegerehrung zur DM im Anmeldezelt bei Dauerregen
Maik Petzold als Teilnehmer und Promi bei der Kids-Challenge
eine stimmungsvolle Challenge Awards-Party mit Jolly Jumper und Regenschirmen / Gummistiefeln
Abschliessend kann ich es nur wiederholen: Ich bin unheimlich stolz auf die O-SEE Challenge. Und ich bin stolz und froh, so ein O-SEE Team um mich herum zu wissen, eine Truppe, welche im entscheidenden Moment über sich hinauswächst und ein Superding hinlegt. Zuverlässig, souverän, routiniert einerseits – emotional, improvisierend, gut drauf andererseits ! Danke liebe O-SEE – Family ! Wenn es Euch nicht gäbe… hätte ich schon längst das Abenteuer O-SEE Challenge beendet. Aber so werde ich wohl wieder ein Jahr dranhängen (macht ja auch „a biss´l“ Spaß).
Benno