2016
Einer geht noch – so auch 2016. Wieder setzte die O-SEE Akzente und wieder haben zahlreiche kleine aber feine Änderungen dazu beigetragen, die Veranstaltung für Athleten und Zuschauer noch attraktiver zu machen und ihren Ruf als eine der besten, wenn nicht gar die beste Ihrer Art in Europa zu festigen. So als Gesamtpaket betrachtet bin ich mir ziemlich sicher, dass die O-SEE hier die Maßstäbe setzt. Und wenn man dem Feedback der Elitesportler Glauben schenken darf, punkten wir auch auf Weltniveau. Natürlich, der Aufwand, welcher dahintersteht, ist gewaltig, fast schon aberwitzig. Aber wir wollen das alle so, es ist inzwischen unser Anspruch, alljährlich am 3. Augustwochenende „etwas Großes“ abzuliefern - für uns, für die Region, für den Sport. Und alle, die in vielfältigster Weise bei der Umsetzung dieses wirklich hohen Anspruches mitwirken, tun dies mit einem guten Gefühl, verspüren Freude und Genugtuung, wenn alles so läuft wie es am Wochenende wieder gelaufen ist.
Das Wetter – na gut – der Sonntag… Aber den Kids hat die Wasserschlacht schon gefallen, es war gottseidank warm und die Zuschauerzahl trotz des suboptimalen Wetters auch passabel. Man darf auch konstatieren, dass die O-SEE dank Ihrer spektakulären Festplatzüberdachung, der guten Bühne und den vielen großen Zelten als Event auch ein gutes Stück weit wetterunabhängig geworden ist. Das so entstandene Gesamtarrangement am Nordufer des O-SEE ist inzwischen beeindruckend. Schon von diesem Flair lebt das Event und wir werden uns von diesem Flecken keinen Zentimeter wegbewegen. Sollten wir es müssen – es wäre das Ende der O-SEE Challenge. Alles ist an der Stelle inzwischen wohldurchdacht und tausendfach durchgeplant. Jede noch so kleine Änderung kommt inzwischen auf einen mindestens 2-jährigen Prüfstand.
Und die O-SEE 2016 wartete mit noch einer Besonderheit auf: Mit der XTERRA European Championship 2016, ausgetragen über die XTERRA Distanz, sozusagen als aufgewertetes XTERRA Germany-Rennen innerhalb der diesjährigen O-SEE Challenge. Manchem XTERRA-Athleten (mit nur geringem Bezug zur Region) erscheint es möglicherweise vermessen, das O-SEE Label permanent und immer ein klein wenig über das weltweit verbreitete XTERRA-Branding zu stellen. Ich kenne auch keine andere Veranstaltung in Europa, wo man so eine Strategie fährt. Woanders sind die XTERRA-Events aber eben nur reine, meist von Agenturen organisierte Wettkämpfe und kein Volksfest. Eine Agentur hätte keine Chance, hier einen XTERRA Wettkampf als autarkes Event zu platzieren. Das Konzept würde bei uns nicht aufgehen, wegen der überwiegend lokal engagierten Sponsoren nicht, wegen des fehlenden Feedbacks aus der Bevölkerung nicht und wegen mangelndem Rückhalt aus der Kommunalpolitik ebenfalls nicht. Gerade letzteren dauerhaft zu sichern, ist eine Herausforderung und bedarf einer guten Kenntnis von Personen und Interessenslagen. Diesen Rückhalt hat die O-SEE Challenge stetig aufgebaut und dieser Rückhalt wurde auch dafür verwendet, um die XTERRA-Marke am O-SEE zu etablieren. XTERRA ist durch die Preisgelder und eine stolze Lizenzgebühr ein teures „Vergnügen“ für uns Veranstalter, XTERRA ist aber auch die Krone des O-SEE-Wochenendes, die internationale Reputation und maßgeschneidertes Marketing für die südliche Oberlausitz, ein Hauch von Ironman und Hawaii-Feeling. Und der XTERRA-Slogan „Live More!“ passt auch - wir leben ihn an dem Wochenende extensiv und hemmungslos.
Aber zurück zur XTERRA Europameisterschaft: 43 Elitestarter, insgesamt 280 Starter aus 23 Nationen, gemeldet waren übrigens 325. Auf dem Segment gab es gegenüber 2015 eine deutliche Steigerung. Das ist erfreulich. Wie schon 2015 gesagt, hier sollten wir uns bei ca. 300 bis 350 Startern einpegeln, dann ist alles gut und wir sind auf einem guten Weg dorthin. 43 Elitestarter standen an der Startlinie, das ist ein starkes Starterfeld, eigentlich war alles, was in Europa Rang und Namen hat am Start, veredelt mit Stars aus Neuseeland, Mexiko, Südafrika. Aber es waren nicht die neuen Europameister Ruben Ruzafa (ESP)und Michelle Flipo (FRA) die Stars der EM. Nein, Star der EM war der Spanier Jose „Pepe“ Ballesteros. In reichlich 6 Stunden kämpfte sich der durch einen Unfall erblindete Athlet durch den XTERRA Trail. Das hat noch nie ein Sportler mit solch einem schweren Handycap gewagt. Die Ernsthaftigkeit, mit der „Pepe“, diese Herausforderung angenommen und gemeistert hat, war beeindruckend, sein Zieleinlauf unter dem Beifall vieler Zuschauer und Athleten ging unter die Haut. Der überragende Sieg des Landsmannes Ruben Ruzafa in der Elite-Kategorie geriet da schon fast zur Nebensache.
Nun aber noch einmal zur O-SEE Challenge. Sie kam ja heuer mit einigem medial-kommunalpolitschen Getöse daher, Konflikte traten zutage, die ihre eigentliche Ursache in den Unzulänglichkeiten des regionalen Tourismusmarktingkonzeptes haben. Aber letztlich hat sie einigermaßen unbeeindruckt davon wieder ihre Dimension und ihr Potenzial aufgezeigt: Die O-SEE ist der Gegenentwurf zum allenthalben mit Inbrunst gepflegten „Klein-Klein“. Der Vision, „was richtig Großes abzuliefern“, um damit letztlich die Region würde- und liebevoll zu repräsentieren, ordnet sich alles unter. Es herrscht ein Geist des Miteinanders, man arbeitet unaufgeregt und lösungsorientiert, stellt eigene Befindlichkeiten ein Stück zurück. Probleme sind dazu da, gelöst zu werden, geht nicht – gibt’s nicht. Teamwork ist angesagt und Kommunikation auf allen Kanälen ist der Schlüssel zum Erfolg. Und jeder, der zur Truppe stößt, egal ob als Sponsor, Organisator, Helfer, Sportler oder Dienstleister wird von dieser Stimmung mitgenommen. Das so entstandene Netzwerk ist effektiv und leistungsfähig. Das macht einfach Spaß und der Erfolg spricht für sich. Die O-SEE Challenge ist die effektivste und lebendigste Außenwerbung für die Naturparkregion, für Olbersdorf und Zittau die ich kenne. Internetbeiträge wie die der österreichischen Agentur Tri Your Life http://triyourlife.at/o-see-challenge-crosstriathlonparty-der-superlative/ oder des mdr http://www.mdr.de/sachsen/bautzen/o-see-challenge-em-100.html unterstreichen das Gesagte, genauso wie die wöchentliche Reichweite unserer vier Facebookseiten von erstmals über 100.000! Und da wäre ich bei einem weiteren nicht zu unterschätzenden Aspekt: Die O-SEE Challenge bringt unheimlich viele Menschen zueinander - lokal, überregional, international – ja sogar global. Das schafft in der Intensität kein anderes Event weit und breit.
Neuerungen: -> relativ viel
- Zahlreiche Änderungen des MTB-Trails im Bereich Mittelweg, Johannisstein, „Stern“,führen zu einer weiteren Erhöhung des Trailanteiles, die MTB-Strecken werden durchgängig noch crossiger.
- Änderung der Trailrun-Strecke unter Einbeziehung der großen Erdpyramide und anderer Geländegegebenheiten. Warum sind wir nicht schon eher darauf gekommen sind, die Pyramide als echten Hingucker mit einzubauen?!
- Endlich eine funktionierende Brückenlösung im Start/Zielbreich – die Läufer überqueren nun den Zuschauerbereich. Damit können nun Besucher ungehindert zum Expoareal, zum Startbereich oder an die Radstrecken pilgern. Aufgrund Ihrer Steilheit wurde die Konstruktion aber sofort auf „Bennos letzte Rache“ getauft.
- Änderung der MTB-Ein- und Ausfahrt von/zum O-SEE Areal.
- Ein äußerst gelungener Umbau des Expo-Bereiches (wie viele Jahre haben wir hier experimentiert!).
- Ein ansprechender Infopoint mit Lounge.
- Endlich ein eigener Zielbogen mit O-SEE Branding.
Kritik- und Verbesserungswürdiges: -> relativ wenig
- Nachdem die Videoeinblendungen nun hochklassig sind, muss die Audioregie nachgeführt werden. Insbesondere bei den Siegerehrungen gab es Pannen.
- Der Audiobereich am Start braucht „mehr Power“.
- Das neue MTB-Trailstück am Anfang und Ende erweist sich als „Flaschenhals“, es kommt an der Stelle zu Staus.
- Für die Kids brauchen wir ebenfalls einen coolen Moderator mit Mino als Comoderator an der Seite.
Stichwort Teilnehmerzahl: 1070 Athleten aus 23 Nationen (2015: 1048 Teilnehmer aus 17 Nationen). Das Regenwetter am Sonntag hat uns doch einige Kinder „gekostet“, ansonsten wären 10% Steigerung gegenüber 2015 realistisch gewesen. Erstaunlich war wieder die hohe Zahl der kurzfristigen Stornos bei XTERRA. Gemeldet waren dort ursprünglich weit über dreihundert Sportler, gestartet sind 280.
Stichwort Rahmenprogramm: War wieder sehr aufwändig. Chris Böhm war einmal mehr der Star mit seiner spektakulären BMX & Breakdance-Show. Das Konzept, die Veranstaltung durch ein gutes Rahmenprogramm aufzuwerten ist richtig und geht auf. Die O-SEE ist definitiv schon lange keine reine Sportveranstaltung mehr, sondern Volksfest und ein Stück Lebenskultur der Region. Das abendliche OpenAir mit zwei ganz schön lauten Bands und abschließender DJ-Runde war wieder „der Hammer“ – siehe letzter Satz. Ob wir das alles auf diesem Niveau halten können, werden die Finanzen zukünftig entscheiden. Wenn wir es hinbekommen, gerne. Aber wenn unser Engagement diametral zur öffentlichen Förderung des Events steht, müssen wir an der Stelle zuerst kürzer treten. Auch wenn es weh tut und sehr schade wäre.
Was es sonst noch so zu berichten gab: -> relativ viel
- Ein sichtlich überraschter und gerührter Cheforganisator, als zig Orgteamer und Helfer/Unterstützer flashmobartig am Freitag während des VIP-Empfangs die Bühne stürmten und sich demonstrativ hinter den „Macher“ stellten.
- Staatsminister Markus Ulbig als tiefenentspannter Schirmherr, der mit dem Ami Dave und anwesenden Bürgermeistern das hawaiianische „Aloae“ intonierte.
- Nico Zacek als Moderator - Neuzugang. Lob allenthalben – er darf 2017 wiederkommen – wenn er denn möchte ;-)
- Eine leider etwas verregnete X'Kids Veranstaltung, trotzdem waren 230 Kids am Start
- Mit OB Thomas Zenker war erstmals ein Stadt- oder Gemeindeoberhaupt am Start, und dann auch gleich als MTB-Starter einer Mannschaft, er hat sich achtbar geschlagen, was auch für das gesamte Team zutrifft…
- Premiere für eine Athletenandacht am Donnerstag. Kam überraschend gut insbesondere bei Zuschauern und Strandbesuchern an.
- Drei „Echte Männer“ aus der vox Serie waren am Start, zwei haben´s geschafft und wollen wiederkommen.
- Ronny Helbig/Bäckerei Häntsch kreiert O-SEE Fitness-Kekse in der Form des O-SEE Logos, oberlecker.
- Jörg „Joe“ Teifel erhält die Beißerwade für seine sportlichen Allrounderqualitäten, sein Wirken beim Aufbau der Sportabteilung des O-SEE Sports e.V. und für den ersten Deutschen Meisterschaftstitel, welchen er für O-SEE Sports eingefahren hat.
- Eine unglaubliche After Race Party, bei der durch die Band der neue O-SEE Schlachtruf intoniert wurde
O-SEE Challenge – Rock'n'Roll !!!
Wir sehen uns wieder zur 17. O-SEE Challenge am 18.-20. August 2017!
Herzlichst Euer Dr. „Benno“ Klaus Schwager & DANKE an alle für alles !!!