2007
Der Präsident des Olympischen Komitees vergibt nach den Spielen immer Prädikate. Großer Jubel bricht aus, wenn es, wie in Sydney geschehen heißt: „The best games ever !“. Das würde ich vorbehaltlos auf die O-SEE Challenge 2007 übertragen:
Es war die beste bisher, in jeder Hinsicht: Wetter, Stimmung, Organisation, Resonanz, Rahmenprogramm, Zuschauerzahl, Zusammenarbeit mit Sponsoren und Kommunen – alles paßte. Neben den Gästebucheintragungen habe ich auch viele persönliche E-Mails von Teilnehmern erhalten, welche eine Gänsehaut bei mir hervorriefen. So urteilten die Loubkova Schwestern (CZ), dass die Stimmung hier besser als auf Maui/Hawaii zur WM ist. Der Sieger über den XTERRA Trail und neue Deutsche Meister Felix Schumann sprach von einem „Hammer-Event“ usw. Auch der unglücklich disqualifizierte MTB-Profi Jörg Scheiderbauer äußerte sich lobend. Er ist selbst Ausrichter von MTB-Weltcuprennen Aber er sprach auch von dem Potenzial, welches das Event noch birgt, welches XTERRA in Deutschland generell noch birgt. Selbst der als äußerst kritisch geltende Technische Delegierte der DTU, Norbert Kehl äußerte sich im Punkt 1 Oberlausitz Fernsehen sehr zufrieden und angenehm überrascht, auch im Vergleich zu Titisee.
Natürlich hat die Tatsache, dass wir innerhalb des 1. Laufes gleichzeitig auch die Deutsche Meisterschaft ausgerichtet haben, einen deutlichen Schub bgl. nationaler und internationaler Bekanntheit gebracht, auch wenn es sich in den Starterzahlen für die DM nicht so niedergeschlagen hat, wie wir es uns vorgestellt hatten. Hier kostete uns die zeitgleich stattfindende XTERRA Germany einige Teilnehmer, unter ihnen Ronny Dietz und Sascha Wingenfeld. Trotzdem, die Entscheidung, sich um die Ausrichtung der DM zu bewerben war goldrichtig !
Die O-SEE Challenge 2007 war auch wieder von zahlreichen Neuerungen geprägt, welche sich allesamt positiv auf die Entwicklung des Events ausgewirkt hatten:
die Einführung der 3. Streckenkombination, dem XTERRA TRAIL für die „echten“ Cross-Triathleten, damit ist die leidige Diskussion bzgl. der Wertung von Triathleten und Cross-Fans endgültig beendet
damit verbunden 4 verschieden Wertungsläufe, ein Mammutprogramm für uns Organisatoren; die Zuschauer hat´s gefreut, denn diese 1,5stündige „Totzeit“, wenn die Biker auf der Strecke sind“, ist durch den Versatz der Startzeiten nahezu kompensiert
die Änderung der Laufstrecke des REDUCED TRAILs, damit kam es zu keinen gefährlichen Kollisionen mehr mit den einfahrenden Bikern, die Laufstrecke wurde so auch für die O-SEE light-Starter spektakulärer.
eine großzügiger gestaltete Wechselzone mit Umkleide/Aufbewahrungszelt
die Integration eines 2-tägigen Dirtbike-Contests in das Rahmenprogramm; da geht auch och was -aber es war ein viel versprechender Beginn, die Zuschauer waren begeistert – ich auch.
Zusammengefasste Wertungen für die Siegerehrung. Erstmalig war die Siegerehrungsmarathon kein Stimmungskiller, trotzdem kann hier noch weiter gestrafft werden. Die Teilnehmerzahlen beim O-SEE light rechtfertigen keine 2 Siegerehrung der Top 10/Top5. Man stand da schon bei recht mäßiger Leistung auf der Bühne…, Die Athleten hat es gefreut, aber Im Vergleich zu den anderen Läufen war es etwas unfair.
die offizielle Veranstaltungseröffnung am Freitag mit Wettkampfpräsentation
Bewährt hat sich die zweisprachige Moderation, Triathlonurgestein Andy Clauß und Michal Mazac aus Liberec bilden ein gutes Team. Man merkt auch, dass sie selbst hinter der Veranstaltung stehen. Michal freut sich immer schon das ganze Jahr drauf, sagt er. Und Andy hat seinen Ruf gegenüber 2006 wieder aufgebügelt, die Frauenwelt hat ihm verziehen…
Die Moderation war kurzweilig und unterhaltsam. Was ich selbst etwas schade fand: die persönliche Note der Moderation gegenüber den Teilnehmern ist etwas verloren gegangen, das Eingehen auf einzelne Personen. Aber wer hat schon so viel Hintergrundwissen zu den Teilnehmern, insbesondere den Locals ? Vielleicht werd ich doch wieder das Micro in die Hand nehmen, mich kribbelte es schon, wenn ich diesen oder jenen gesehen habe …
Aber wo Licht ist, da ist auch Schatten heißt es so schön, was waren die Schwachstellen ?
Die kritischste: ganz klar – die Zeitnahme. Das dienstleistende Unternehmen war dem Niveau und den Anforderungen teilweise kaum noch gewachsen. Wenn das schon Außenstehende bemerken, ist dies besorgniserregend. Wir werden die Konsequenzen daraus ziehen.
Eine problematische Stelle auf dem XTERRA TRAIL war der Zu- und Abstieg zum Ameisenberg. Der von uns in Kauf genommene ca. 150m lange Gegenverkehr wurde von vielen Athleten als kritisch bzw. gefährlich angesehen. Hier muß nachgebessert werden, wie weiß ich noch nicht, aber bisher ist uns immer was eingefallen.
Ebenfalls am Ameisenberg haben sich einige, mir sind konkret 3 Athleten bekannt, verfahren, weil sie den Punkt, an dem man wieder nach Oybin herunterfährt, verpasst haben. Ausgeschildert war er definitiv. Hier kann aber durch eine rigide Absperrung des Geradeausweges in Zukunft Abhilfe geschaffen werden.
Durch den zeitlichen Versatz der Starts kam es zum MTB-Gegenverkehr von heimkehrenden XTERRAs und losfahrenden O-SEE light-Startern im Bereich zwischen Tunnel und Mittelweg mit teilweise gefährlichen Situationen. Diese Situation kann durch ein Tuning an den Startintervallen entschärft werden. Wir kennen ja nun die Passierzeiten.
War zwar nicht so schlimm, aber für uns stressig: Der Bereich vor dem Zielturm. Besucherströme und Athleten sind dort kaum noch zu steuern, hier ist wohl Brücke Nr. 3 fällig…
Die Siegerehrung zur DM etwas dürftig. Einen würdevolleren Akt hätten die Athleten verdien, auch wenn einige schon nicht mehr anwesend waren.
Ein besonderes Kapitel ist unsere diesjährig erstmals ausgerufene Crosscup-Serienwertung (ZGL, Sparkassencup MTB und O-SEE Challenge) für die Locals. Mit Ralf Goße (PSV) und Christiane Slansky (ASVL Waltersdorf) hat sie sicher würdige Gewinner gefunden. Hier muss aber am generelle Konzept der Wertung und der Punkteerfassung nachgebessert werden. Die automatische Erfassung aller Teilnehmer an den 3 Wettkämpfen für die Serienwertung ist wahrscheinlich die fairere Variante, als die des freiwilligen Einschreibens, zumal hier auch Informationen bzgl. des Wertungswunsches beim ZGL und beim MTB-Rennen verloren gingen. Vielleicht müssen wir auch die 25km MTB für die Frauen mit in die Wertung einbeziehen und den REDUCED TRAIL, denn ansonsten ist die Beteiligung bei den Frauen etwas „dünne“. Nehmen wir es als Versuchsphase, die Grundidee ist gut.
Was es sonst noch so gab:
Fast 500 Aktive, also Teilnehmerrekord
Unsere Technikfreaks haben es erstmals geschafft, Livebilder vom Hochwald und vom Start in das ORGTEAM-Zelt zu zaubern, es geht also – vielleicht nächstes Jahr dann auch für die Öffentlichkeit
eine schöne Helferparty, auf der Benno versprach, die Helferbetreuung zu verbessern (infos, Service), denn wer den ganzen Tag oder mehr für uns ans Bein bindet, soll auch etwas davon von uns zurückbekommen.
eine Anzeige wegen kurzzeitigen nicht genehmigten Wasserskifahrens am Sonntag
Es war wieder sehr spannend, die O-SEE Challenge vorzubereiten, dann zu sehen wie O-SEE City für 3 Tage zum Leben erwacht und pulsiert. Es war wieder faszinierend, diese Sympathie und das Interesse der Region für das Event zu spüren – meinen herzlichsten Dank an dieser Stelle an alle Helfer, Fans, Sponsoren, Aktive. Und es war wohltuend, dieses Wochenende mit der inzwischen schon ziemlich großen O-SEE Family zu verbringen.
Wir sehen uns voraussichtlich am 23. /24. August 2008 zur O-SEE Challenge 2008 wieder. Laßt es Euch bis dahin gut gehen !