2009
Abschußstatement zur Challenge 2009 von Benno
„Kaum noch zu toppen“ sagen die einen überwältigt, „schon, schon aaaber…“ die anderen, meist Insider oder welche, die von der Materie was verstehen. Fakt ist aber, es war „The best Challenge ever“. Und das nicht nur wegen dem Super-Wetter. Klar, nach der Regen-Klatsche von 2008 waren alle hochmotiviert, endlich das volle Potenzial des Events zu aktivieren. Das ist gelungen. Dank Petrus konnte sich die O-SEE CHALLENGE 2009 in voller Blüte entfalten, dabei alle Rekorde brechend. 713 Athleten aus 17 Ländern! Ein wahrhaft internationales Event, und das hier in unserem verträumten Eckchen. Ermöglicht hat diese rasante Entwicklung u.a. der Beitritt der O-SEE CHALLENGE zur Familie der großen XTERRA-Events der Welt. Gleichauf mit den nationalen Events in Frankreich, Tschechien, Italien, Öserreich, Neuseeland, USA etc. ! Es war eine Entscheidung, mit der wir lange gerungen haben, denn die XTERRA-Rennen sind neben dem hohen technischen und organisatorischen Standard, den wir als Veranstalter garantieren müssen mit zusätzlichen, für uns erheblichen Kosten verbunden (Lizenzgebühren, Preisgelder, erhöhter Werbeaufwand etc.). Aber ich bin sicher, dass es die richtige Entscheidung im Sinne des Events und im Sinne des Naturpark Zittauer Gebirge war. Nun sind hier andere gefragt, um auf den Zug aufzuspringen.
Zurück zum eigentlichen: Ich habe die O-SEE CHALLENGE 2009 als rundum gelungen empfunden, voller „good vibrations“. War selbst für uns als ORGTEAM zu spüren. Wir haben noch nie so „entspannt“ unseren Job gemacht, noch nie ging der aufwändige Auf- und Abbau von O-SEE City so reibungslos, auch Dank der vielen, vielen Helfer (und den Erfahrungen aus 8 Jahren O-SEE CHALLENGE). Am O SEE herrschte eine Atmosphäre der Weltoffenheit, Ausgelassenheit, sportlicher Fairness, Spaß, Vertrautheit. Die O-SEE Family hatte ein wunderbares Wochenende, AFTER RACE PARTY inclusive. Plainsteel hat den O-SEE richtig rocken lassen. Jedoch: inzwischen machen wir einen Riesenspagat zwischen Volksfest und Profiveranstaltung. Die O-SEE CHALLENGE ist schon lange keine Flitzidee mehr von paar wenigen, sie ist eine Angelegenheit von allgemeinem öffentlichen Interesse. Komischereise ist das bei Entscheidern der Region und potenziellen Nutznießern teilweise noch nicht so angekommen, da ist die Volksseele schon wesentlich weiter, gottseidank. Für mich, als dem personifizierten Gewissen der O-SEE CHALLENGE zeigt sich diese Gratwanderung in vielfältige Widersprüchen die sich einem auftun,
wenn er hinter die Fassade schaut, z.B.:
1. Einerseits demonstriert die O-SEE CHALLENGE eindrucksvoll, wie wichtig sie für die Region inzwischen ist, nämlich ein Markenzeichen und hocheffektiver Werbeträger für den Naturpark Zittauer Gebirge. Andererseits ist das Interesse und die Resonanz jenseits der Grenzen von Zittau und Olbersdorf für die Veranstaltung relativ verhalten.
2. Einerseits kommt inzwischen die Weltelite der Cross-Triathlonsportes an den O-SEE, andererseits schaffen es die Ergebnisse nicht über eine Erwähnung auf der lokalen Sportseite hinaus, oftmals nach den Ergebnissen der 2. Kreisliga Fußball – eine Schande, auch peinlich.
3. Einerseits ist die O-SEE CHALLENGE ein inzwischen extrem aufwändig oranganisiertes Event mit professioneller
Koordination bis ins letzte Detail, andererseits erfolgt die Geldbeschaffung alljährlich in der Art einer „Klingelbeutelfinanzierung“, extrem zeitraubend und mit enormer Demut. Und die Angst, „doas de Pfennge ne reechen“ ist allgegenwärtig (letztlich hält ein kleiner Verein bzw. ich den Kopf dafür hin).
4. Einerseits präsentieren wir uns gut, unsere Werbung und unser Erscheinungsbild kommt an, andererseits gelingt es uns nicht, hochkarätige Sponsoren aus der Sportindustrie zu finden. Ich will nicht jammern. Ich will nur darstellen, dass es bei all der erfreulichen Entwicklung, die die O-SEE CHALLENGE in den wenigen Jahren genommen hat, immer noch verdammt viel zu tun gibt, um sie dauerhaft als DAS EVENT des Naturparks Zittauer Gebirge zu etablieren, weniger handwerklich, mehr strategisch. Die Allianz mit der Tourismusmarke „Outdoor Land“ ist da ein guter Ansatz, aber noch ganz am Anfang seiner Möglichkeiten.
Nun zu den Facts 2009
Neuigkeiten
- Auf der Schwimm- und MTB-Strecke gar keine, der Railrun wurde im letzten Drittel noch etwas zackiger gelegt.
- Eine kultige Streckenpräsentation für den XTERRA TRAIL als Video, selbst die Profis einschl. dem XTERRA-Managementhaben stehend applaudiert.
- Ein speziell für uns aufgebauter Küchenwagen im O-SEE Outfit.
- Schickes Flatterband mit den O-SEE Logo und Logo vom Naturpark bzw. „Outdoor-Land“-Logo.
- Mit TRIALOGEVENT hatten wir eine eine neue Zeitnahmefirma, mit der wir sehr gut klargekommen sind.
- Erstmals wurden die vielen Helfer an einem eigens eingerichteten Helferpoint betreut, hat gut funktioniert. Ansonsten haben wir unser Rituale gepflegt, Bewährtes beibehalten. Das ist ok. Kritikwürdiges/Verbesserungen: Erstaunlich viel – hier das Wichtigste (aus meiner Sicht)
- die letzten O-SEE Light-Starter dürfen nicht mehr unkontrolliert mit den XTERRA-Startern im Bereich Mittelweg und Gartenweg kollidieren, das riecht nach Streckenänderung…
- Eine vollwertige Verpflegungsstelle muss auf dem Hochwald installiert werden, nicht nur Kontrolleposten.
- Baustelle website – die muss völlig überarbeitet werden, sie hinkt der Entwicklung des Events hinterher
- Anpassung der Organisationsstruktur bei der KIDS CHALLENGE an die erhöhten Teilnehmerzahlen (>100 Kids).
- Ein totaler Umbau des Servicebereiches ist notwendig, so dass ein besserer Blick für die Zuschauer auf die Zielzone möglich ist (Umsetzung Meldezelt, ORGETAM-Wagene etc.).
- Siegerehrung der AK´s für den XTERRA-Lauf (Forderung des XTERRA-Managements). Allerdings: das Wie, Wann, Wo ist bei dem straffen Zeitplan noch völlig unklar.
Was es sonst noch so zu berichten gab:
- 713 Aktive, damit wurde der Teilnahmerekord von 2008 förmlich pulverisiert; besonders schön: am Sonntag über 100 Kids !
- ein Rennleiter, der sich in voller Montur ins Wassser stürzt, um die Startordnung für den 1. Lauf wieder herzustellen
- Christiane Slansky (ASVL)wurde von mir als würdig befunden, die „Beißerwade“ als Ehrenpreis für die Sportlerpersönlichkeit schlechthin in Empfang zu nehmen.
Wir sehen uns wieder zur „Jubiläums“- O-SEE CHALLENGE 2010 am 13.-15. August 2010 !