Es war staubig, es war heiß, es war extrem trocken. Die 18. O-SEE wird als Wüstenrallye in die Geschichte eingehen (und hoffentlich einmalig bleiben …). Ein seit Mitte April andauernder endless summer ohne nennenswerte Niederschläge verwandelte die sonst so grüne Oberlausitz in eine steppenartige karge Landschaft, der O-SEE hatte mit 26°C Badewannentemperatur und einen historisch niedrigen Wasserstand. Sonst übliche Diskussionen, ob mit oder ohne Neo geschwommen wird gab es nicht, genauso wenig wie einen Bikewaschplatz, da striktes Wasserentnahmeverbot aus Seen und Flüssen bestand. War aber nicht schlimm, den Staub konnte man von den Bikes einfach abkehren. Mehr gab es nicht zu berichten? Doch, natürlich gab es das. Ziemlich viel sogar. Das Wichtigste: Die O-SEE 2018 hatte für den XTERRA-Wettkampf nach 2011 und 2016 nun zum dritten Mal den Status einer XTERRA Europameisterschaft. Dementsprechend wurden in der Organisation und Vorbereitung alle Register gezogen und so präsentierte sie sich als komplexes „Gesamtkunstwerk“ mit Pressekonferenz am Donnerstag, feierlicher Eröffnung, würdigem VIP-Empfang am Freitag, O-SEE Challenge, XTERRA EM, Expo und Rahmenprogramm, O-SEE After Race Open Air am Samstag und O-SEE X’KIDS Challenge sowie O-SEE Light am Sonntag. Schirmherr und Triathlonlegende Faris Al-Sultan gab dem Ganzen auch noch den nötigen Promiglanz. Ja, die O-SEE Challenge ist mit der XTERRA Germany im Doppelpack inzwischen ein Klassiker unter den Crosstria-Events. Mit der ITU WM 2014 hat sich das schon zart angedeutet und inzwischen glaube ich, nach 18 Jahren – quasi mit Erreichen der Volljährigkeit, hat es dieses Event wohl nun endgültig geschafft. Das einmalige Flair am O-SEE und die Qualität der Strecken, aber auch die Herzlichkeit der O-SEE Family und diese wohl einmalige Kombination von Volkssportwochenende, Elitewettkampf und Familienfest haben ein besonderes Veranstaltungsfomat hervorgebracht, wohl einmalig für XTERRA-Events. XTERRA-Europameisterin Brigitta Poór schwärmt vom Bikekurs als abwechslungsreichsten und natürlichsten Rundkurs im XTERRA-Zirkus. Und Jörg Schneider, Multisportler, Tritime-Redakteur und Blogger schreibt gar „Echt jetzt, Leute: Wenn Du Dir zutraust, einen halbwegs anspruchsvollen Singletrail auf dem Mountain Bike zu fahren, dann MUSST Du einfach den Xterra Germany in Zittau mal erlebt haben. Die Betonung liegt auf MUSST! Sonst fehlt einfach etwas in Deiner Triathleten-Karriere.“. Schön, schön, sehe ich auch so 🙂
Die O-SEE überzeugt durch die vielen Facetten, in denen sie sich präsentiert. Alles ist wohl aufeinander abgestimmt, stilvoll und mit hoher Qualität dargeboten: ob Wettkampf oder Rahmenprogramm, ob Moderation oder Festplatzgestaltung, ob Siegerehrung oder Streckenauswahl. Man erkennt in allem eine unheimliche Liebe zum Detail und einen Hang zum Perfektionismus – ohne dabei steril oder überkommerzialisiert rüberzukommen. Im Gegenteil: Herzblut überall. Und das spürt man, das spürt jeder. Wenn wir schon bei Herz sind … Für ein Wochenende schlug das Herz von XTERRA Europe am O-SEE. Aber die Strahlkraft des Events beschränkt sich schon lange nicht mehr nur auf das eine Wochenende und auch nicht nur auf die Oberlausitz. Regional als auch überregional – und ich meine damit europaweit setzen wir positive Akzente und fördern diesen tollen Sport und, was noch wichtiger ist, den Zusammenhalt und das Zusammenwachsen einzelner Events und Entwicklungen. Nach vielen Jahren des „Herauskämpfens“ aus der sportlichen und medialen Bedeutungslosigkeit hat die O-SEE Challenge inzwischen einen gewissen Status und Bekanntheitsgrad erreicht, der es uns ermöglicht, andere bei Ihrer Entwicklung zu unterstützen, zu beraten oder einfach nur Geschlossenheit zu demonstrieren, egal, ob es ein kleinerer Swim&Run Wettkampf um die Ecke ist, ein Event der XTERRA German Tour oder gar der Europe-Tour. Die O-SEE resp. XTERRA Germany ist inzwischen eine Institution und der dahinter stehende Ausrichterverein O-SEE Sports e.V. dito. Überall wo O-SEE Sports bei XTERRA Events in Europa aufläuft gibt es ein „hallo“ und oftmals anerkennende Worte. Auch sportlich gelingt es dem Verein zunehmend, Zeichen zu setzen. O-SEE Sports ist in vielen Ergebnislisten mit zunehmend vorderen Platzierungen bei den Agegroupern vertreten und es ist nur eine Frage der Zeit, dass der erste Eliteathlet/in unter der O-SEE Sports-Fahne startet. Diese positive Energie sollen und müssen wir beibehalten und den Multisportgedanken gerade in Deutschland voranbringen. Dieses Lebensgefühl pflegen und leben. XTERRA halt. Das macht unheimlich Arbeit, viele sehen das nicht. Was O-SEE Sport seit Jahren leistet, ist beachtlich, ist etwas Besonderes. Das kann man schon erahnen, wenn man verfolgt, was auf unseren inzwischen 5! Webseiten (O-SEE Challenge, O-SEE Sports, XTERRA Germany, XTERRA German Tour, O-SEE Open Water Race) so übers Jahr passiert. Die Zugriffszahlen auf die Webseiten und Facebook-Accounts steigen kontinuierlich, am Montag nach der O-SEE musste der Hoster unseren Zugang wegen Überlastung sperren. Das gab es noch nie, zeigt aber, dass die Interaktionen intensiv wie nie sind. So gelingt es uns, dem Cross-Sport zu einer medialen Präsenz zu verhelfen, welche wir bei den öffentlich Rechtlichen als sogenannte „Randsportart“ so nie bekommen haben.
Nun noch ein Wort zum Wettkampfsonntag. Im Schatten des Hauptevents vom Samstag hat sich der Sonntag von Jahr zu Jahr hinsichtlich Teilnehmer und Besucher/Zuschauerzahl entwickelt. Beflügelt wird die Entwicklung nun noch durch die Einführung des Einsteigertriathlons, dem O-SEE Light. Bei der Premiere waren 62 Athleten am Start. Insgesamt waren also 360 Sportler am Sonntag an den Wettkämpfen beteiligt. Das heißt, auch hier nähern wir uns einer Teilnehmerzahl von 500 Aktiven, also einer durchaus mit Samstag vergleichbaren Größenordnung. Das ist eine tolle Entwicklung, über die wir sehr froh sind. Gleichzeitig bringt diese Entwicklung für uns neue Herausforderungen bzgl. Logistik, Helferzahl und Betreuung, Zuschauerlenkung. Dem müssen wir nun Rechnung tragen und angemessen darauf reagieren. D.h. das Team verstärken, Abläufe prüfen, die Arealgestaltung optimieren.
Neuerungen:
Kritik- und Verbesserungswürdiges: – > es gibt immer was zu verbessern …
Stichwort Teilnehmerzahl: 1441 Athleten, davon 58 Elite aus 26 Nationen (2017: 1185 Teilnehmer aus 24 Nationen), erstmals waren die Samstagwettkämpfe 3 Wochen vor Wettkampf total ausgebucht und es mussten Wartelisten eingeführt werden. Allmählich nähern wir uns den Grenzen …
Stichwort Rahmenprogramm: Wieder einmal sehr, sehr gelungen und vielseitig: Bigbandklänge, Tanzperformance, Slackline- und Trampolinshow, Zirkusflair, Popkonzert, DJs, Spitzenmoderation, Kinderprogramm – ein Riesendankeschön an alle Beteiligten! Höhepunkt war zweifelsohne das O-SEE After Race Open Air am Samstagabend. Unglaubliche Partystimmung bis in den Morgen, ausgelassen, aber völlig entspannt und mit dem inzwischen obligaten Schwenken aller Landesfahnen als emotionalen Höhepunkt. Was für ein Bild, was für eine Botschaft. Dass es vielleicht etwas laut war möge man uns nachsehen, es passiert ja nur einmal im Jahr.
Was es sonst noch so zu berichten gab:
Herzlichst Euer Dr. „Benno“ Klaus Schwager & DANKE an alle für alles !!!