Bitte lächeln!
9. August 2019Wichtige Hinweise für die O-SEE X’KIDS Challenge
13. August 2019Sauwetter bei der O-SEE Retro. Das gab es in den 6 Jahren noch nie. Aber einmal ist es eben immer das erste Mal. Hat der gewohnt entspannten Stimmung aber nicht geschadet. Im Gegenteil, war doch heuer mit 29 Teilnehmern das stärkste Teilnehmerfeld seit 2014 zu verzeichnen. Wer also gedacht hat, die Retro ist nur was für die im gestern lebenden alternden Granden des Ausdauersportes – der irrt. Kleines Manko allerdings: Nur eine Frau im Starterfeld. Und die war nicht mal von O-SEE Sports…geht gar nicht.
Aber zurück zum Event. Die Retro ist ein Geheimtipp für Puristen und welche, die neben dem Sport auch die Geselligkeit, das Bergflair mit Umtrunk danach lieben. Schon mal gern als 4. Disziplin bezeichnet…
O-SEE Retro, das heißt mindestens 1h Volldampf und abgesehen von den 800m Schwimmen über den O-SEE kennt die Neigung nur eine Richtung- nach oben. Mit dieser Kenntnis kann man sich auch die Ausschilderung sparen, es reicht der Blick zum Hochwaldgippel und die Weisheit, wenn es bergab geht, bist Du falsch. Am Ende stehen reichlich 500 Höhenmeter auf dem Tacho, und das bei nur 7 km Bike & Run.
Die Retro wäre nicht retro, wenn nicht diesem Gedanken durch entsprechendes Outfit und Technik der Teilnehmer gehuldigt würde. Hitechfreaks werden geduldet, nun gut – man ist ja kein Schwein. Aber die heimlichen Stars waren Klappradfahrer mit Auflieger, Tourenradbesitzer mit original tschechischer Favorit Schaltung (3!Gänge). Da musste der geneigte Biker an steilen Stücken dann schon mal vom Rad. Mapei-Shirts und Mützen standen hoch im Kurs. Hingucker des Tages war aber wieder Steinmetz Friebo mit seinem Ballonseideanzug, Purpurhelm und verspiegelter Sonnenbrille, die jedem Luden zur Ehre gereicht hätte.
Aber der Jux ist das eine, das andere ist knüppelharte Keulerei. Mindestens 1 Stunde lang. Die Siegerzeit lag bei 1:03, erzielt durch MTB-Ex-( fast) Profi Frank Lehmann. Aber er lag 2 Minuten über der Vorjahreszeit (Lusche…). Platz 2 holte mit 3-Gang Schaltung das berüchtigte PSV-„Kampfschwein“ Marcel Ludwig (leiden als höchste Form des Glücks). Platz 3 sicherte sich Manu Stein, musste allerdings Schönheitspunkte wegen zu hohem Karbonateil am Rad abgeben und so den 3. Platz mit Falko Krüger teilen, der mit Vaters Rad unterwegs war. Peu á peu trudelten dann der Rest ein, bis die letzten dann bei 1:29 über den Zielbalken torkelten. Flugs gereichte isontonische Getränke aus der Turmgaststätte verhinderten Schlimmeres.
Mit 1: 17 und Platz 20 in der Gesamtwertung wurde Langlauffee Katrin Voigt Siegerin bei den Frauen und brachte das Kunststück fertig, noch 9 Kerle hinter sich zu lassen.
Siegerehrung traditionell wie immer auf 3 Bierkästen. Es gab auch keine Proteste oder Einwände zur professionellen Zeitnahme und Juryentscheidung, so dass die Ergebnisse nun endgültig für die Ewigkeit sind J.
Da allmählich Nebel den Hochwaldurm verhüllte, zog man sich zur gründlichen Analyse der Ergebnisse in das Turmstübchen bei Romy zurück. Nach langer und eingängiger Beratung wurde beschlossen – nächstes Jahr wird wieder angegriffen. Aber an der Frauenquote muss gearbeitet werden. O-SEE Sports wird also einen Masterplan dazu entwerfen.
Nach Stunden lichtete sich dann der Nebel und man setzte noch einen Treppenlauf auf den Hochwaldturm drauf um oben die zwar etwas eingeschränkte Panorama zu geniessen und sich des Lebens zu freuen. Aufgrund des doch nicht ganz optimalen Sommerwetters war die Runde auch schneller zu Ende als sonst und bei Tageslicht erreichten alle wohlbehalten wieder Oybin bzw. Zittau, was ja auch keine Selbstverständlichkeit ist.
Man kann über die Retro lächeln, aber sie verinnerlicht zwei wichtige Messages, die da lauten:
- Material ist das eine, der Wille und die Physis das andere. Und für den Volkssportler ist letzteres am Ende das was wirklich zählt.
- O-SEE und Gebirge, das gehört einfach zusammen. Besser als mit der Retro kann man dies nicht spür- und erlebbar machen. Es ergreift einen immer wieder aufs Neue eine gewisse Demut, wenn man am O-SEE steht und zum Hochwald schaut – und man genau weiß, dass man da jetzt hin muss, ohne Umwege und ohne wenn und aber.
Die O-SEE Retro als Kontrast und Einleitung der O-SEE Woche ist einfach genial. Da muss ich immer wieder das Hohelied darauf singen.
Ergebnisliste O-SEE Retro 2019
Benno